Bärlauch - Detox aus heimischen Wäldern
Fit in den Frühling
Es folgt ein Beitrag von Gastautorin Gabriele Leonie Bräutigam, staatl. zert. Kräuterführerin aus Weigendorf
Bildnachweis: „Wilde Grüne Küche“, Gabriele Leonie Bräutigam
Frischer Bärlauch ist ein wahres Wunderkraut, wenn es darum geht, nach dem Winter schnell wieder fit zu werden. Gabriele Leonie Bräutigam aus dem Wildkräuter-Seminarhaus Oedmühle im westlichen Amberg-Sulzbacher Land erklärt uns warum:
Abnehmen, entgiften, aufbauen
Die Detox-Wirkung des Bärlauch beruht auf dem hohen Gehalt an Alliin und Allicin des Bärlauch - Knoblauchöle, die das Immunsystem aktivieren und vor allem die Ausleitung von Giftstoffen und Schwermetallen fördern. Für eine Bärlauch-Kur empfiehlt es sich ca. 5-6 Blätter am Tag über einen Zeitraum von 3 Wochen frisch zu verzehren.
Bärlauch ist da die ideale Unterstützung. Warum? Beim Abnehmen werden Fettzellen abgebaut und die darin eingelagerten „Schlackstoffe“ in größeren Mengen freigesetzt. Bärlauch kann dazu beitragen, diese zu binden und unbeschadet auszuscheiden.
Weniger ist mehr: Frisch ernten und zubereiten!
Bärlauch sollten Sie innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Ernte frisch verbrauchen, rät Wildkräuter-Buchautorin Gabriele Leonie Bräutigam aus Oed: auf dem Brot, als Pesto, in der Suppe. So ist der Wirkstoffgehalt am höchsten!
Also, nicht von der Erntelust hinreißen lassen! Die Knoblauchöle im Bärlauch oxidieren sehr schnell. Der Geschmack bekommt eine „muffige“ Note: bei Pestos spätestens nach 2 Tagen. Auch die Gesundheitswirkung schwindet im Maß der Oxidation. Vom beliebten Einfrieren rät die Kräuterexpertin ebenfalls ab: Die Gefriertruhe nimmt mit all ihrem Inhalt nach kurzer Zeit eine strenge Bärlauchnote an.
Darum: Täglich in den Wald und – der Handstrauß-Regel des Bayerischen Naturschutzgesetzes folgend – die Tagesdosis frisch pflücken. Bewegung und Sonnenlicht gehören zu den wichtigsten Zutaten für das Frühlingsfit-Pesto.
Rezept-Tipp: Bärlauch-Pesto mit Zitronenduft
Dieses Pesto eignet sich als Nudelsauce, Brotaufstrich, als Würzpaste zu Fleisch, so die staatl. zert Kräuterführerin. Die Zitrone bindet das „Zuviel“ an Knoblauchduft:
• Je 1 Handvoll frischen Bärlauch und Walnuss hacken
• Mischen und mit etwas Salz protionsweise im Mörser zerstossen
• Mit 1 TL Saft einer Bio-Zitrone abschmecken
• Zitronenzeste ¼ Biozitrone in feine Streifen schneiden und unterrühren
• Mit 3-4 EL frischem Olivenöl (extra vergine) vermengen
Schnelle, einfache, moderne Wildkräuterrezepte aus der Oberpfalz hat die Kräuterführerin im vegetarischen Kochbuch „Wilde Grüne Küche“ gesammelt. Sie berät auch gern in Sachen Sammelsicherheit, denn Bärlauch hat einige giftige Verwechsler: Das Maiglöckchen, der Aaronstab beispielsweise. Um auf Nummer Sicher zu gehen, könnt ihr aber auch eine Kräuterführung von Gabriele Leonie Bräutigam buchen.
Kurs-Tipp: Schnellkurs Frühlingskräuter ab 02.04.2019, je 18:30-19:30 Uhr in der Oedmühle, https://bit.ly/2Fg0I6K